Nachdem ich schon einiges zur Lungenphysiologie geschrieben habe (hier und hier), ist die logische Erweiterung die Übertragung auf anderes Terrain. In diesem Fall bewegen wir uns weit über der Baumwipfelgrenze auf den Bergen. Ich rede von Höhen über 2500 Metern und höher. Mount Everest Style.
Habt ihr euch je gefragt, warum es so eine große Leistung von Reinhold Messner war, den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen? Vermutlich nach meinen letzten Beiträgen schon nicht mehr so sehr. Aber dass die Luft nach oben hin in der Atmosphäre immer dünner wird ist ja klar 😉
Man könnte natürlich auch sagen, dass der Sauerstoffpartialdruck abnimmt, na gut. Auf Normal-Null (Meeresniveau) beträgt dieser 760mmHg; ab 2500m wird es langsam unangenehm für den Menschen: dort beträgt er nur noch 565mmHg; und auf 5500m hat er sich halbiert auf 380mmHg. Je höher der Mensch aufsteigt, desto mehr wird er gestresst. Das betrifft nicht nur die reine Hypoxie durch den niedrigen Sauerstoffdruck.
Die 2500m sind bei der Entstehung von Hirn- und Lungenödem eine wichtige Grenze im Lehrbuch, ab der mit diesen Krankheitsbildern gerechnet werden muss.