Höhenkrankheit (schwindelerregend!)

 

Nachdem ich schon einiges zur Lungenphysiologie geschrieben habe (hier und hier), ist die logische Erweiterung die Übertragung auf anderes Terrain. In diesem Fall bewegen wir uns weit über der Baumwipfelgrenze auf den Bergen. Ich rede von Höhen über 2500 Metern und höher. Mount Everest Style.

Habt ihr euch je gefragt, warum es so eine große Leistung von Reinhold Messner war, den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen? Vermutlich nach meinen letzten Beiträgen schon nicht mehr so sehr. Aber dass die Luft nach oben hin in der Atmosphäre immer dünner wird ist ja klar 😉

Man könnte natürlich auch sagen, dass der Sauerstoffpartialdruck abnimmt, na gut. Auf Normal-Null (Meeresniveau) beträgt dieser 760mmHg; ab 2500m wird es langsam unangenehm für den Menschen: dort beträgt er nur noch 565mmHg; und auf 5500m hat er sich halbiert auf 380mmHg. Je höher der Mensch aufsteigt, desto mehr wird er gestresst. Das betrifft nicht nur die reine Hypoxie durch den niedrigen Sauerstoffdruck.

Die 2500m sind bei der Entstehung von Hirn- und Lungenödem eine wichtige Grenze im Lehrbuch, ab der mit diesen Krankheitsbildern gerechnet werden muss.

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Was ist eigentlich … Medizininformatik?

Das „papierlose Krankenhaus“ ist ein geflügelter Begriff. Genauso wie das „papierlose Büro“ oder die „papierlose Anwaltskanzlei“. Vielfach ist das leider nur eine leere Worthülse, die in der Praxis auf sehr viel Papier, Insellösungen und Doppeldokumentation stößt.

Da ich mich mittlerweile auch beruflich um das Thema Digitalisierung in unserem Krankenhaus kümmern darf, möchte ich euch einen Einblick in diesen spannenden Querschnittsbereich geben.

Häufig werde ich gefragt: Was ist das überhaupt? Was machst du den ganzen Tag? Und, das Gefühl drängt sich mir manchmal auf, die Leute nehmen an, ich würde da nur rumsitzen und nichts Produktives tun.

Das Gegenteil ist aber der Fall! Mit dem richtigen Skillset kann man wirklich viel für die klassischen Angestellten im Krankenhaus erreichen.

Das Grundproblem ist ja folgendes: Es gibt den medizinischen Arm, dazu zählen Pflegepersonal und Ärzte. Die kümmern sich um die Medizin und dafür braucht man im Zweifel auch sehr wenig Computer-Unterstützung (zum Glück). Und dann gibt es die EDV/IT-Abteilung, bestehend aus Technikern. Die kümmern sich um die Netzwerke und Architektur, die Kommunikation zwischen den System etc. Weiterlesen

Weihnachten – Stay Safe!

Endlich ist Weihnachten da. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute, bleibt gesund, und bis 2021!

PS: Die Gewinner des Gewinnspiels wurden benachrichtigt. Kommentare und Themenwünsche dürft ihr aber trotzdem gerne weiterhin einreichen. Wenn ihr auch mal einen Gastbeitrag schreiben möchtet, seid ihr dazu ebenfalls herzlich eingeladen.

Schöne Grüße,

– Roman

 

Weihnachtscorona; Heike C. Ewert

Hyponatriämie – Symptome und Therapie

Die Hyponatriämie ist eine sehr häufige Abnormität, die zumindest milde bei bis zu 30% der hospitalisierten Patienten gefunden wird. Milde und ohne Symptome muss sie meist gar nicht besonders – vielleicht mit Ausnahme von „normaler“ Infusionstherapie mit balancierten Vollelektrolytlösungen – behandelt werden. Kommen aber Symptome hinzu, wird es spannend. Eine Überkorrektur ist mindestens genauso schädlich wie der reine Natrium-Mangel.

Aber lasst uns das Feld von vorne aufrollen.

Durch einen wie auch immer gearteten Mangel an Natrium fehlt im Blut das wichtigste osmotisch wirkende Ion. Es kommt zu einer Flüssigkeitsverschiebung nach intrazellulär und die Zellen schwellen an. Insbesondere im Gehirn ist das ein großes Problem.

Übrigens kann man das auch künstlich herbeiführen, indem man größere Mengen Glukose 5%  zuführt. Man nennt diese Infusion gemeinhin „freies Wasser“, weil es selbst keine osmotisch wirksamen Teilchen enthält. Insta-Hirnödem sozusagen. Balancierte Volleketrolytlösungen sind meist die bessere Wahl (übrigens auch bei der Hypernatriämie, bei der meist „einfach“ nur ein Volumenmangel vorliegt, der therapiert werden muss; und nicht das Zuviel an Natrium).

Hinweis: In diesem Artikel möchte ich mein Augenmerk insbesondere auf die Therapie der hypotonen Hyponatriämie legen, die die häufigst anzutreffende Ursache im klinischen Alltag ist. Andere Ursachen würden die Beitragslänge für mein Blog sprengen und könnten in einem Folgeartikel behandelt werden (so zum Beispiel das SIADH und Konsorten).

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AD – Weihnachtsgeschichte

 

Bleibt sicher, gebt nicht auf!

Weihnachtscorona; Heike C. Ewert

Rückblick, Infos, Gewinnspiel

 

Weihnachten naht, ein Jahr geht bald zu Ende. Deshalb heute ein etwas anderer Beitrag als sonst. Ich möchte zurückblicken und es gibt natürlich zum Fest am Ende des Beitrags auch ein Gewinnspiel. Yay!

Ein paar Eckdaten zu meiner Präsenz:

  • Homepage seit August 2017
  • Entstanden, um meine Zusammenfassungen fürs DESA in die Welt zu posaunen
  • Über 1000 Seitenaufrufe erst im September 2019 erreicht
  • Aktuell ~4500 Aufrufe pro Monat
  • Monatliches Wachstum ist stetig zu verzeichnen, juhu!
  • Datenschutz wird groß geschrieben – viel Aufwand mit Cookies und extern verlinkten Quellen etc…

Das Angebot ist vielfältig (für die Inhalte bin ich aktuell allein verantwortlich):

Über Mithilfe würde ich mich freuen, wenn jemand möchte, gerne bei mir melden über das Kontaktformular!

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Zentrales Anticholinerges Syndrom nach Anästhesien

 

Das Zentrale Anticholinerge Syndrom, ZAS, tritt vermutlich häufiger als landläufig gedacht, nach Allgemeinanästhesien auf. Dabei geistert es durch die Literatur und echte Studien oder gar Einträge in Lehrbüchern sind eher rar gesät. Deshalb bin ich froh, dass ich ein gutes Review zu dem Thema gefunden habe[1].

Grundsätzlich ist ein ZAS immer im engeren Dunstkreis für ein verzögertes Erwachen aus Narkose zu sehen. Dass ein Patient aber nach einer Allgemeinanästhesie „mal“ langsamer aufwacht, ist nun nicht so super selten und kann viele Ursachen haben. Ein bisschen Geduld regelt meist viel.

Die Diagnose „ZAS“ wird in vielen Arbeiten und Fallberichten vor allem über die probatorische Gabe Physostigmin gestellt, wenn der Patient danach schlagartig wacher und ansprechbarer wird.

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Eichenprozessionsspinner – In da House!

 

Wenn dieser Beitrag erscheint, ist das schlimmste für dieses Jahr vermutlich schon vorbei. Der Eichenprozessionsspinner (genauer, seine Raupe: Thaumetopoea processionea larvae),  ist in den letzten Jahren immer mal wieder in den Nachrichten gewesen, als ein Schädling, der epidemische Ausmaße annimmt (ein anderes Beispiel ist der Buchsbaumzünsler).

In der Tat gibt es neben dem EPS noch weitere Raupen, die ähnliche Symptome hervorrufen, aber das führt für diesen Artikel dann doch zu weit.

Sogar vor der Ärztekammer Nordrhein waren letztes Jahr Eichen abgesperrt mit Flatterband wegen einer vermuteten Besiedlung. Wobei ein 2-Meter-Radius um einen befallenen Baum eher Augenwischerei ist, aber dazu unten mehr.

Das Problem ist das allergische Potential, und deshalb gibt es auch diesen Artikel. Denn obwohl die üblichen allergischen Manifestationen kutan sind: Papeln, Pusteln, Quaddeln etc., kann es auch zu Nebenwirkungen bis hin zu Pharyngitis und spastischer Bronchitis kommen[1]. Da wären wir wieder im Themenkreis Intensiv- und Notfallmedizin.

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