Der eHBA – ein Erfahrungsbericht

Heute möchte ich euch etwas zum Heilberufsausweis eHBA und meinen Erfahrungen damit erzählen. Da ich nicht nur Anästhesie mache, sondern auch in der IT tätig bin.

Man ist erstaunt, wie wahnsinnig kompliziert (und teils auch belustigend) die ganze Nummer ist. Ob sich das lohnt und wofür der gut ist, beschreibe ich im Folgenden.

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AnaConDa auf der Intensivstation (Animal crossing)

 

Witze mit der AnaConDa gibt es einige (u.a. Rippenspreizer mit dem „Bring mir mal ne Anaconda“ ;P) , aber das spricht ja eigentlich nur dafür, dass es ein eingängiger Name ist. Tatsächlich steht AnaConDa für das englische Anesthesia Conserving Device (in der ersten Version auch tatsächlich nur langweilig ACD genannt). Aktuell patentiert von Sedana Medical.

Das Thema wurde übrigens im Rahmen des Weihnachts-Gewinnspiels gewünscht, also: hier bitteschön 🙂 Wenn ihr noch Wünsche habt, werde ich schauen, dass ich sie auf meine Themenliste setzen kann.

Der Beitrag versucht verständlich zu erklären was das ist und wie es funktioniert. Ob AnaConDa wirklich eine super Sache ist, ist nicht ganz klar. Es gibt gute Hinweise, dass es Vorteile haben kann; aber ganz zum Standard-Verfahren ist es noch nicht avanciert. Ich werde versuchen in einem späteren Artikel die Studien-Lage dazu noch mehr herauszuarbeiten.

Und nebenbei: Aktuell habe ich nur volumenbegrenztes Internet. Jeder Buchstabe ist teuer. Deshalb versuche ich es kurz und knackig zu halten 😉 (EDIT: Leider nicht geschafft…)

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BGA Temperaturkorrektur – sinnvoll??

 

Beim BGA-Automaten kann eine Temperaturkorrektur angewandt werden. Wunderbar. Aber ist sie auch sinnvoll? Die Antwort darauf ist tatsächlich vielschichtiger, als man vielleicht zunächst glauben mag. Interessanterweise gibt es auch in großen Lehrbüchern keine eindeutigen Aussagen zu dem Thema (z.B. „Oh’s Intensive Care Manual“, oder „Intensivmedizin“). Bei ersterem heißt es lapidar (achte Aufl., S. 164): „Temperature-corrected values can be calculated, but many clinicians prefer uncorrected data interpreted using normothermic reference ranges, except when evaluating the A-a gradient„.

Damit endet der Absatz und das Thema ist für die Autoren vorbei.

Das erscheint paradox. Man sollte doch Werte interpretieren unter den Umständen, unter denen sie auch abgenommen wurden, oder etwa nicht?

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Feuer und Explosionen im OP!

Wie versprochen, kommt heute der zweite Teil zum Thema katastrophale Gefahren im OP. Dass es wirklich zu einem Brand oder einer Explosion kommt, ist heute zum Glück relativ selten geworden. Nichtsdestotrotz wird für Amerika angenommen, dass bis zu 650 Fälle pro Jahr dort eintreten, obwohl es sich eigentlich um sog. „never events“ handelt: keiner hält sie für möglich, und sie dürfen nicht passieren — tun sie aber trotzdem.

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum man im OP diese lustigen Gummischuhe tragen muss? Außerdem warum der Boden so eine merkwürdige Gummi-artige Konsistenz hat, und viele Geräte extra mit einem Erdungskabel (in der Regel grün-gelb geringelt) eingesteckt werden müssen. Wozu der ganze Aufriss?

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Strom, Mikro- und Makroschock im OP!

 

Strom ist allgegenwärtig, auch und besonders in den Funktionsbereichen wie der Intensivstation oder dem OP. Das Potential für fatale Komplikationen ist vorhanden, aber dank unserer Freunde aus der Elektrotechnik zum Glück heutzutage gering. Nichtsdestotrotz bleibt das Problem mit Kriech- und Fehlerströmen, die im schlechtesten Fall zur Exekutierung des Patienten per Stromschlag führen können.

Explosionen wegen Funkenschlags im OP ist ein anderer Bereich, den ich in einem Folgeartikel behandeln werden. Auch sehr spektakulär.

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Anästhesieverfahren von einst: Neuroleptanalgesie/-anästhesie

 

Den Facharzt für Anästhesiologie gibt es erst seit 1953. Vorher gab es zwar auch „Anästhesie“, aber die strukturierte Ausbildung und Prüfung vor Ärztekammern gibt es tatsächlich noch nicht einmal hundert Jahre. Wenn man sich die historische Entwicklung ansieht, stellt man fest, dass in wirklich sehr kurzer Zeit sehr viel passiert ist.

Von der Entdeckung der ersten Narkotika wie Lachgas und Chloroform, oder von der Zungenzange (zum Offenhalten des Atemwegs; sieht aus wie eine Würstchenzange) über Guedel-Tuben (1933) bis hin zu Videolaryngoskopie und so weiter und so fort. Ein schönes weiteres Beispiel ist Thiopental mit Markteinführung 1935, und heute noch in Gebrauch. Ein schönes, gutes und erforschtes Medikament. Es geht auch heutzutage ohne Propofol, wenn man will. Aber nur so nebenbei.

Die Chirurgie gibt es hingegen schon seit tausenden von Jahren – selbst Neandertaler haben nachweislich schon trepaniert (warum auch immer), das kann man im Museum erfahren. Auch auf Hieroglyphen-Tafeln in Luxor werden chirurgische Werkzeuge dargestellt.

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Höhenkrankheit (schwindelerregend!)

 

Nachdem ich schon einiges zur Lungenphysiologie geschrieben habe (hier und hier), ist die logische Erweiterung die Übertragung auf anderes Terrain. In diesem Fall bewegen wir uns weit über der Baumwipfelgrenze auf den Bergen. Ich rede von Höhen über 2500 Metern und höher. Mount Everest Style.

Habt ihr euch je gefragt, warum es so eine große Leistung von Reinhold Messner war, den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen? Vermutlich nach meinen letzten Beiträgen schon nicht mehr so sehr. Aber dass die Luft nach oben hin in der Atmosphäre immer dünner wird ist ja klar 😉

Man könnte natürlich auch sagen, dass der Sauerstoffpartialdruck abnimmt, na gut. Auf Normal-Null (Meeresniveau) beträgt dieser 760mmHg; ab 2500m wird es langsam unangenehm für den Menschen: dort beträgt er nur noch 565mmHg; und auf 5500m hat er sich halbiert auf 380mmHg. Je höher der Mensch aufsteigt, desto mehr wird er gestresst. Das betrifft nicht nur die reine Hypoxie durch den niedrigen Sauerstoffdruck.

Die 2500m sind bei der Entstehung von Hirn- und Lungenödem eine wichtige Grenze im Lehrbuch, ab der mit diesen Krankheitsbildern gerechnet werden muss.

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Was ist eigentlich … Medizininformatik?

Das „papierlose Krankenhaus“ ist ein geflügelter Begriff. Genauso wie das „papierlose Büro“ oder die „papierlose Anwaltskanzlei“. Vielfach ist das leider nur eine leere Worthülse, die in der Praxis auf sehr viel Papier, Insellösungen und Doppeldokumentation stößt.

Da ich mich mittlerweile auch beruflich um das Thema Digitalisierung in unserem Krankenhaus kümmern darf, möchte ich euch einen Einblick in diesen spannenden Querschnittsbereich geben.

Häufig werde ich gefragt: Was ist das überhaupt? Was machst du den ganzen Tag? Und, das Gefühl drängt sich mir manchmal auf, die Leute nehmen an, ich würde da nur rumsitzen und nichts Produktives tun.

Das Gegenteil ist aber der Fall! Mit dem richtigen Skillset kann man wirklich viel für die klassischen Angestellten im Krankenhaus erreichen.

Das Grundproblem ist ja folgendes: Es gibt den medizinischen Arm, dazu zählen Pflegepersonal und Ärzte. Die kümmern sich um die Medizin und dafür braucht man im Zweifel auch sehr wenig Computer-Unterstützung (zum Glück). Und dann gibt es die EDV/IT-Abteilung, bestehend aus Technikern. Die kümmern sich um die Netzwerke und Architektur, die Kommunikation zwischen den System etc. Weiterlesen

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