Den Facharzt für Anästhesiologie gibt es erst seit 1953. Vorher gab es zwar auch „Anästhesie“, aber die strukturierte Ausbildung und Prüfung vor Ärztekammern gibt es tatsächlich noch nicht einmal hundert Jahre. Wenn man sich die historische Entwicklung ansieht, stellt man fest, dass in wirklich sehr kurzer Zeit sehr viel passiert ist.
Von der Entdeckung der ersten Narkotika wie Lachgas und Chloroform, oder von der Zungenzange (zum Offenhalten des Atemwegs; sieht aus wie eine Würstchenzange) über Guedel-Tuben (1933) bis hin zu Videolaryngoskopie und so weiter und so fort. Ein schönes weiteres Beispiel ist Thiopental mit Markteinführung 1935, und heute noch in Gebrauch. Ein schönes, gutes und erforschtes Medikament. Es geht auch heutzutage ohne Propofol, wenn man will. Aber nur so nebenbei.
Die Chirurgie gibt es hingegen schon seit tausenden von Jahren – selbst Neandertaler haben nachweislich schon trepaniert (warum auch immer), das kann man im Museum erfahren. Auch auf Hieroglyphen-Tafeln in Luxor werden chirurgische Werkzeuge dargestellt.