Im Rahmen des Studiums großer Anästhesie-Bücher bin ich über einen Gefäßzugang gestolpert, den ich im normalen Alltag nicht für möglich gehalten hätte: Die Vena saphena magna. Vor allem im Zusammenhang mit einem chirurgischen Cut-Down wird sie immer wieder erwähnt.
Eigentlich hatte ich das – auch weil es unter anderem in Tintinalli’s Emergency Medicine nur eine Randnotiz ist – für ein überholtes und Kolibri-artiges Verfahren gehalten. Auf der anderen Seite entsteht dieser Artikel gerade im aufsteigenden Ast der dritten Corona-Welle mit vielen Bauchlage-Patienten auf der Intensivstation.
Man denke sich nur folgendes: Wir haben einen typischen Intensiv-Langlieger-Patienten, der schon überall peripher ödematös gequollen ist aufgrund der forcierten Volumentherapie und des Kapillarlecks. Nun liegt er auf dem Bauch wegen der Verbesserung der Oxygenierung, aber benötigt noch dringend einen weiteren Schenkel, weil der zuletzt gelegte ZVK schon voll belegt ist. Was tun?