Heparin – Antikoagulation auf Intensivstation

 

Mein persönliches Waterloo sind jedes Mal die Heparin-Perfusoren: Erreiche eine definierte Ziel-PTT, und wenn nicht, kontrolliere, justiere, kontrolliere erneut. Und das klappt – – manchmal . Manchmal laufen aber auch Perfusoren auf 10.000IE in 24 Stunden. Und manchmal wird auf niedermolekulare Heparine umgeschwenkt, weil die Erreichung und das Halten eines gewünschten PTT-Niveaus einfach schwierig sein kann.

Es gibt zwar Schemata, zum Beispiel bei den Pin-Up-Docs, allerdings ist die individuelle Responsivität der Patienten auf den „Perfusor des Schreckens“ sehr unterschiedlich und dementsprechend immer noch – für mein Händchen – schwierig zu steuern. Wir wollen ja einen Zielbereich haben, und nicht ständig Unter- oder Überdosierungen (Gefahren: Thrombose versus Blutung).

Eigentlich wollte ich deshalb für diesen Artikel nach Kochrezepten recherchieren, wie man die Ziel-PTTs besser erreicht, oder was man bei Heparin-Resistenz machen kann. Dabei bin ich aber auf ein ganz anderes Problem mit der PTT-Bestimmung im Labor gestoßen, was die „Ziel-PTTs“ an sich in Frage stellt. Dazu aber im Lauf des Artikels mehr. Und ein Kochrezept gibt es natürlich auch als Grafik, also bleibt dran.

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Myasthenia gravis – für Anästhesisten

 

Heute widme ich mich einem Thema, das dem Vernehmen nach häufiger schon mal in Prüfungen vorkommt: Der Anästhesie bei Myasthenia gravis. Damit können hervorragend Physiologie und Pathophysiologie, sowie die Pharmakologie der Anästhetika miteinander verbunden werden. Im Grunde ein dankbares Thema.

Zunächst zum Krankheitsbild der Myasthenie ein paar Worte. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die in ~80% der Fälle ausgelöst wird durch Antikörper gegen den postsynaptischen Acetylcholin-Rezeptor der motorischen Endplatte (genauer: häufig die alpha-Untereinheit des nikotinischen ACh-Rezeptors; alternativ gegen andere Bestandteile des Rezeptors).

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Datenschutz in Krankenhaussystemen

 

Zugegeben, das Thema klingt nicht besonders spannend. Aus meiner täglichen Praxis, und weil es aktuell ein Thema meiner Arbeit ist, kann ich aber sagen: Das stimmt so nicht! In diesem Beitrag möchte ich euch ein wenig mit nehmen in einen Bereich, der von vielen als störend empfunden wird, aber trotzdem unerlässlich ist.

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Larynxmasken – Teil 2 – Spezialanwendungen

 

Der Titel ist irreführend. Im Grunde ist das schon Teil 3 meiner Larynxmasken-Serie. Im ersten Beitrag hatte ich mich noch über die Unfähigkeit mancher beschwert, zu erkennen, dass Druck mitnichten gleich Dichtigkeit ist (es ging um den Cuffdruck). Der zweite Beitrag lange Zeit später befasste sich mit Larynxmasken allgemein, deren Positionierung, Lecktests und Erst- und Zweitgenerationsmasken.

Nun will ich das Thema abrunden mit Spezialbereichen, die meiner Meinung nach Grenzbereiche sind; nämlich Einsatz von LAMAs bei Bauchlagen, Laparoskopien oder auch Kaiserschnitt.

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Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel und Anästhesien

 

Da sitze ich in meinem Ohrensessel vor dem prasselnden Kamin, schlürfe einen Glühwein, da kommt ein Elflein herbei und flüstert mir ins Ohr: „Auf auf, schreib einen Artikel über…

Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel!“

Vor Schreck falle ich mitsamt Sessel hintüber, lösche die Glut, die sich aus meiner Pfeife auf den teuren Perser-Teppich verstreut hat. Mist, ein paar Brandflecken werden bleiben.

Also auf in die Bibliothek zur Recherche. Zu Weihnachten nur besonderes. Sonst gibts die Rute!

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Larynxmasken – Teil 1

 

Es war als Thema während der Weihnachtsaktion 2020 gewünscht worden – jetzt komme ich dem nach. Im Folgenden versuche ich, einige Dinge zu Larynxmasken zusammenzufassen, die mal mehr und mal weniger bekannt im klinischen Alltag sind.

Die Larynxmaske wurde 1980 von Archie Brain eingeführt. Das heißt, sie wurde vorgestellt. Kommerziell erhältlich war sie in den USA erst 1988 und die FDA Zulassung erhielt sie 1991. Alles noch gar nicht so lange her, oder ? (Ich bin ein Kind der Achtziger, das merkt man, ne 😉 ?)

Sie ist ein SGA: Supraglottic Airway Device, im Gegensatz zum Endotrachealtubus, der die Glottis passiert. Die Einführung ist deshalb relativ simpel, auch wenn man auch daraus natürlich wieder eine Wissenschaft machen kann.

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Weihnachten – Stay Safe (Part 2)

Alle Jahre wieder hole ich die Illustration des Weihnachts-Infusionsständers aus der Versenkung hervor.

Ob ihr arbeiten müsst, oder nicht, ich wünsche euch ein ruhiges, besinnliches, harmonisches Weihnachtsfest.

Weihnachten am Infusionsständer; Heike C. Ewert

Corona ist immer noch nicht vorbei, aber es hat etwas an Schrecken verloren, immerhin. Bleibt trotzdem alle gesund und neugierig und nett. Feiert schön. Lasst euch reich beschenken. Wir lesen uns im neuen Jahr an dieser Stelle, oder Twitter oder YT oder wasauchimmer wieder.

Frohe Weihnachten, und einen guten Rutsch 🙂

PS: Meine Lieblingsseite Weihnachten ist wie jedes Jahr der Google Santa Tracker. Funktioniert bei uns auch auf den Arbeits-PCs, vielleicht bei euch ja auch 😉 ?

Jahresrückblick 2021

((Im Podcast-Player oben diesmal ein „Special“ und ausnahmsweise nicht nur der vorgelesene Beitrag! Ich denke, es lohnt sich da reinzuhören!))

Mensch, schon wieder ein Jahr vorbei. Neben beruflichen und privaten Herausforderungen lief auch dieses Blog hier munter weiter.

Aber halt – bevor ich weiter schwelge, eine Anmerkung: Die Angebote hier sind aufwändig. Ich würde mich über Unterstützung freuen! Wenn ihr einen Artikel schreiben möchtet, oder ein cooles Flowchart entwickelt habt oder einfach nur Ideen oder Feedback habt, immer her damit! Ich unterstütze auch sehr gerne mit meinem technischen Know-How, was Produktion, optische Aufbereitung, Vertonung etc. angeht.

Einzig: Ihr müsst bereit sein, eure Arbeit im Sinne von FOAM kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Diese Seite generiert zwar geringe Einnahmen; diese sind aber zur Deckung der laufenden Kosten vorgesehen.

Jetzt aber weiter im Programm:

Meine Frau hab ich auch gut beschäftigt mit den Titelillustrationen für die Blogbeiträge. Aber was tut man nicht alles für ein Corporate Design (ohne Corporation) 😉

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